„Feuerwehr im Gespräch“ mit Verwaltung und Politik
Kreisfeuerwehrverband lud zum 3. Mal zur Veranstaltung ein
Rhein-Sieg-Kreis. Bereits zum dritten Mal lud der Kreisfeuerwehrverband mit seinem Vorsitzenden, Kreisbrandmeister Dirk Engstenberg zur Veranstaltung „Feuerwehr im Gespräch“ ein. Für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung sorgte der Musikzug der Meckenheimer Stadtsoldaten.
Jürgen Mathies, Staatssekretär im NRW-Innenministerium, die Europa-, Bundestags-, Landtags-, Kreistagsabgeordneten aus dem Rhein-Sieg-Kreises, die kommunalen Spitzenbeamten der 19 Städte und Gemeinden sowie über 200 Feuerwehrleute aus allen Kommunen waren in die Meckenheimer Jungholzhalle gekommen, um über aktuelle Feuerwehrthemen zu diskutieren.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Norbert Röttgen hatte für diese Veranstaltung auf das Staatsbankett mit dem türkischen Präsidenten Erdogan verzichtet, erfuhren die Gäste von Kreisbrandmeister Dirk Engstenberg.
Der Moderator und Redakteur Ralf Rohrmoser-von Glasow führte gekonnt durch zwei interessante und kurzweilige Gesprächsrunden über aktuelle The-men: Den Großbrand an der ICE-Strecke in Siegburg-Brückberg und das geplante Gefahrenabwehrzentrum (GAZ) der Feuerwehr im Rhein-Sieg-Kreis.
Den Fragen zur ersten Talkrunde stellten sich Staatssekretär Jürgen Mathies, Landrat Sebastian Schuster, Siegburgs Bürgermeister Franz Huhn und der stellvertretende Siegburger Wehrleiter Georg Burmann. Vor Einstieg in die Talkrunde schilderte Michael Grabowski, ein Helfer der ersten Stunde beim Großbrand, das Geschehene. Er selbst ist kein freiwilliger Feuerwehrmann, sondern betreibt in der Nachbarschaft ein kleines Unternehmen. Grabowski kam gerade nach Hause als die ersten Flammen loderten. „So etwas war für mich vorher unvorstellbar. Innerhalb von Minuten hatten die Flammen vier Gleise übersprungen“, berichtet er noch tief bewegt. Sichtlich beeindruckt hörten die Gäste seinen weiteren Schilderungen zu. „Man denkt nicht mehr, man tut es einfach“. Er habe seine Fahrzeuge weggesetzt und dann die Feuerwehr mit einem Garten-schlauch unterstützt.
Staatssekretär Jürgen Mathies übermittelte den Dank der Landesregierung und zollte den Einsatzkräften noch einmal allen höchsten Respekt, dass alle Menschen gerettet und die Häuser auf der gegenüberliegenden Straße vor den Flammen bewahrt wurden. Bürgermeister Franz Huhn dankte allen 540 Helfern für die unbeschreibbare Leistung, die jeder Einzelne erbracht hat. Der Großeinsatz sei top koordiniert und großartig geleitet worden.
In der zweiten Gesprächsrunde ging es um das geplante Gefahrenabwehrzentrum (GAZ), das in den nächsten Jahren für rund 17,5 Millionen Euro in der Mitte des Rhein-Sieg-Kreises gebaut werden soll. Kreisbrandmeister Dirk Engstenberg informierte über den Zweck und den aktuellen Sachstand. Das neue GAZ soll Schulungsräume, Werkstätten und große wirklichkeitsgetreue Übungsbereiche umfassen. So wird gewährleitet, das hier zukünftig eine praxisorientierte Ausbildung durchgeführt und in Bezug auf Raumgestaltung, Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie Effizienz eine zukunftssichere Aufgabenerledigung sichergestellt wird. Letztendlich sollen hier noch Spezialgeräte vorgehalten werden, die bei Bedarf von den einzelnen Kommunen angefordert werden können.
Amtsleiter Rainer Dahm schilderte von den Schwierigkeiten ein geeignetes, großes Grundstück für so ein Projekt zu finden und sprach über den möglichen Zeitrahmen für die Verwirklichung. „Wenn uns die Politik hilft, lässt sich das in Jahren machen“.
Besonders erfreulich war die tolle Beteiligung der politischen Vertreter. Man erlebt es selten, dass bei einer Veranstaltung der Europaabgeordnete, drei Bundestagsabgeordnete und zwei Landtagsabgeordnete des Kreises sowie zahlreiche Vertreter aus dem Kreistag anwesend sind. Das ist ein Ausdruck der Wertschätzung für die Arbeit und das Engagement der Feuerwehr.
Große Akzeptanz und tolle Resonanz
„Feuerwehr im Gespräch“ interessanter denn je für seine Gäste
Rhein-Sieg-Kreis. „Besonders erfreulich war die tolle Beteiligung der politischen Vertreter“, sagte Kreisbrandmeister Dirk Engstenberg: „Man erlebt es selten, dass bei einer Veranstaltung der Europaabgeordnete, drei Bundestagsabgeordnete und zwei Landtagsabgeordnete des Kreises sowie zahlreiche Vertreter aus dem Kreistag anwesend sind. Das ist ein Ausdruck der Wertschätzung für die Arbeit und das Engagement der Feuerwehr.“
In der Meckenheimer Jungholzhalle hat der bekannte Zeitungsredakteur Ralf Rohrmoser-von Glasow als Moderator des Abends neben zwei interessanten Gesprächsrunden im Anschluss auch bei den prominenten Gästen aus Politik und Verwaltung einmal nachgefragt:
„Haben Sie die Feuerwehr in irgendeiner Lebenssituation schon einmal gebraucht? Was wünschen Sie sich von der Feuerwehr? Und was wünschen Sie der Feuerwehr?“
Wenngleich auch niemand der Befragten von persönlichen Erfahrungen mit der Feuerwehr im Einsatzfall berichten konnte, waren sich alle einig, dass die Feuerwehr einen hohen Stellenwert habe und sich jeder glücklich wisse, dass sie vor Ort sei.
Lisa Winkelmeier-Becker ging gerade der Großbrand am Siegburger Brückberg im August 2018 „persönlich nahe“, da ihr Elternhaus in etwa einem Kilometer Luftlinie davon entfernt lag. Die Bundestagsabgeordnete ist aber nicht nur wegen diesem Einsatz dankbar, denn sie schätzt vor allem die „tatkräftige, mutige, selbstlose Hilfe in Notlagen – ob Feuer, Überschwemmung oder Verkehrsunfall.“
Die beiden Bundestagsabgeordneten Sebastian Hartmann und Dr. Norbert Röttgen wünschten der Feuerwehr vor allem mehr Nachwuchs, gesellschaftliche Anerkennung und Wertschätzung ihrer Arbeit sowie Unterstützung zu einer ausreichenden Ausstattung seitens der Politik. Dr. Norbert Röttgen fügte noch hinzu, dass die Feuerwehr weiterhin den Gegensatz zwischen Ehrenamt und Professionalität verbinde. Besonders das vielfältige ehrenamtliche Engagement als Bereicherung des Ortsgeschehens sieht auch Sebastian Hartmann und lobt: „Die Feuerwehr zeigt großartigen Einsatz und leistet eine hervorragende Arbeit.“
Als „wichtige Sozialisationsinstanz“ sieht zudem Europaabgeordneter Axel Voss die Feuerwehr in seinem Heimatdorf. Demnach wünschte er sich für die Feuerwehr, dass „sie ihre Einstellung, Menschen zu helfen, ihre ehrenamtliche, gemeinschaftsprägende Haltung bewahrt.“ Denn nur so könnten die „Hilfsorganisationen ein starkes Netzwerk bilden“.
Landrat Sebastian Schuster bestärkte ebenfalls den Zukunftswunsch für die Feuerwehr, „dass sie den an sie gestellten Herausforderungen immer wieder aufs Neue gerecht wird, altbewährtes fortführt, dabei aber auch neue Wege und Möglichkeiten ausprobiert.“ „Engagierte und mutige Frauen und Männer“ seien wünschenswert, die sich tagtäglich für die Sicherheit der im Rhein-Sieg-Kreis lebenden Menschen einsetzen.
Zustimmung bekam er hierbei von Jürgen Mathies, Staatssekretär im Innenministerium des Landes NRW. Immer genügend Menschen, die der Feuerwehr beitreten, erhalten die Einsatzstärke: „Das Projekt der Kinder-Feuerwehr des Landes fördert das intensiv“, so Mathies.
Schließlich bestärkte Dr. Torsten Bieber, Fraktionsvorsitzender im Kreistag, die Feuerwehr: „Dass sie sich nicht ‘versteckt‘, sondern ihre Leistungen für die Gesellschaft und die damit verbundenen Herausforderungen selbstbewusst vertritt. Sie hat allen Grund dazu!“ Sein Wunsch an die Feuerwehr daher ganz klar: „Stets eine gesunde Rückkehr von den Einsätzen; stärkere Wertschätzung in der Gesellschaft und keine Nachwuchssorgen.“
Letzteres äußerte in ähnlicher Weise der NRW-Landtagsabgeordnete Björn Franken: „Der Feuerwehr wünsche ich, dass sie stets mit Geist und Körper gesund aus den Einsätzen nach Hause zurückkehrt.“
Die nächste Veranstaltung „Feuerwehr im Gespräch“ findet am Freitag, 20. September 2019 in der Siegburger Rhein-Sieg-Halle statt.
Themenvorschläge zu den Gesprächsrunden kann jede Feuerwehrfrau und jeder Feuerwehrmann beim Kreisfeuerwehrverband einreichen.
Einfach per E-Mail senden an: info@kfv-rsk.de.