Großbrand am Siegburger Brückberg

Gegenseitiges Vertrauen garantiert Einsatzerfolg

Siegburg. Die Begleitumstände begünstigten den Verlauf des Großbrandes in Siegburg-Brückberg erheblich. Die hohen Temperaturen am Ereignistag, die thermische Aufbereitung der Umgebung, Wind und Topographie führten zu einem Brandereignis, welches mit einem „Feuersturm“ vergleichbar ist. Die Menschenrettung über mehrere Straßenzüge hinweg, ein Stoppen der Brandausdehnung sowie die Fürsorge für die Einsatzkräfte waren die obersten Prioritäten der Einsatzleitung. Im Laufe der Einsatzmaßnahmen mussten neben der primären Brände bis zu 30 weitere Vegetations- und Entstehungsbrände an Gebäuden bekämpft werden. Diese Situation forderte den Einsatzkräften alles ab – bis zur absoluten Erschöpfung wurde die Menschenrettung erfolgreich durchgeführt sowie die Brandausdehnung eingedämmt.

Von insgesamt 32 Verletzten zählten zwölf Einsatzkräfte der Polizei und Feuerwehr dazu, auch ein Indiz für das über die Leistungsgrenze des Einzelnen hinausgehende Engagement. 48 Feuerwehreinheiten aus dem gesamten Kreisgebiet arbeiteten Hand in Hand, unterstützt von Polizei und anderen Helfern. Im Rhein-Sieg-Kreis gibt es eine von den Freiwilligen Feuerwehren getragene nichtpolizeiliche Sicherheitsarchitektur, bei der Rettungsdienst, Technisches Hilfswerk sowie die Hilfsorganisationen solche großen Einsatzlagen bewältigen können. Das Miteinander und das gegenseitige Vertrauen untereinander war wieder einmal der Garant des Einsatzerfolges. Weiterhin vorteilhaft sind die Erfahrungen der Einsatzleitung durch eine Vielzahl von Übungen, z.B. der Katastrophenschutzübung „Sturzflut“ (2017).

Die Planungen des Kreises zur vorgeplanten, überörtlichen Hilfeleistung unserer Feuerwehren sowie dem Rettungsdienst haben diesem Härtetest standgehalten. Das Land griff auch auf die rettungsdienstlichen Planungen zurück: Die Alarmierung erfolgte problemlos; der Einsatz schnell und professionell.

Schlussendlich ist es jedoch nicht nur den vorherigen Planungen sondern hauptsächlich den Einsatzkräften zu verdanken, dass es bei leichten Verletzungen blieb und eine Brandausdehnung gestoppt werden konnte.

Auszug aus dem Einsatz-Ticker

14:32 Uhr
Alarmierung: B 1 Fläche FW Siegburg
14:47 Uhr
im Minutentakt: Erhöhung auf B 3, B 4, B 5
15:07 Uhr
Alarmierung: ELW 2 und Stab
16:10 Uhr
Einsatzleitung an KBM
16:20 Uhr
1. Lagebesprechung Stab
Einsatzorganisation:
EA 1 Brandbekämpfung gesamtes Schadensgebiet, EA 2 Rettungsdienst, EA 3 Betreuungsdienst, BR Feuerwehr
16:58 Uhr
2. Lagebesprechung Stab
Lageübergabe EAL 1:
8 Wohnhäuser im Urnenfeld brennen; Unterabschnitte mit den Führungsmitteln ELW SAN und RHB gebildet; Ablösung für die Einsatzkräfte SGB initiieren; zz. 5 Einheiten im BR; Kühlwagen vor Ort, am ELW SGB melden; Anforderung Kaltgetränke und „Riegel“; Anfahrt BF Bonn (3 LZ) über Gneisenaustr. UAL Nord;
Weisung des EL: Prio 1 Menschenrettung, Prio 2 Brandbekämpfung; „Lagebild rund machen“; Grundschutz für SAN, TRO und SGB sicherstellen; Mitarbeiter der Stadt in EL anwesend
17:43  Uhr
3. Lagebesprechung Stab
Qualifizierte Lage liegt vor; 7 Wohnhäuser, aber 9 Wohneinheiten betroffen. (Lage von 17:09 Uhr); ca. 100 Pers. zz. in Schule betreut; Wasserversorgung Doppel-A von Mühlengraben steht, Doppel-B von
Luisenstr. herstellen; Verletz-tenzahlen der Leitstelle: bisher 10 P-Transporte zzgl. 2 Verletzte aus der Patientensichtung der Einsatzstelle; Anfrage der umliegenden KH´s
veranlasst (Selbsteinweisungen?); Betreuungsplatz: Getränke verteilt (3 Kühlanhänger bereits ausgeteilt), weitere Getränke geordert, Essen für 1 000 Pers. bestellt; Weisung EL: Kräfteansatz verifizieren, keine Nachalarmierung bis 18:45 Uhr!
18:45  Uhr
4. Lagebesprechung Stab
20:05  Uhr
5. Lagebesprechung Stab
Entlassung der ersten FW-Einsatzkräfte; Wasserversorgung Luisenstr. bleibt bestehen; 28 Verletzte; 12 Verletzte  selbständig in Krankenhäuser; Rückführung der Anwohner aus dem Hohlweg ab 21 Uhr, Rücksprache mit Polizei erfolgt; Ü-MANV-S Kräfte aus Einsatz entlassen; in Planung: ICE-Testfahrt / nur in Abstimmung mit EL; ca. 200 Anrufe beim Bürgertelefon SGB; EL: Geordnete Übergabe der Einsatzleitung an SGB vorbereiten; Innenministerium erwartet bis 08.08.2018, 6 Uhr einen schriftlichen Bericht.
21:10  Uhr
6. Lagebesprechung Stab
22:20  Uhr
7. Lagebesprechung Stab Verpflegung für 1 000 Pers.:  aktuell 300 Essen vorhanden, S1 = 540 Einsatzkräfte FW und RD sowie ca. 80 Einsatzkräfte Polizei waren vor Ort; FW Much wird mit BSW beauftragt; DB-Strecke: Gleise 3 und 4 freigegeben
22:30 Uhr
Einsatzleitung an StBI Burmann und an FW SGB