Großübung im ICE-Tunnel

Feuerwehren und Deutsche Bahn simulierten Großeinsatz im Rottbitzetunnel

Bad Honnef. Ein ICE brennt, Fahrgäste wählen den Notruf, während der Zug unverzüglich anhalten muss und dies in der Mitte des 990 Meter langen Rottbitzetunnel tut. Die bis zu 400 Fahrgäste des 200 Meter langen Zuges können sich weitestgehend in Sicherheit bringen. Fünf Verletzte bleiben zurück – die Feuerwehr wird sie im verrauchten Tunnel neben und im brennenden Zug suchen sowie retten müssen. So die Theorie, denn die Großschadenslage, die am frühen Samstagmorgen um 00:45 Uhr per Funkmelder den Feuerwehren aus Bad Honnef, Königswinter, Sankt Augustin, Siegburg und Troisdorf mitgeteilt wurde, war eine seit langem geplante Großübung. Ein Szenario, dass die Einsatzkräfte in der Region jederzeit unerwartet ereilen könnte – plötzlich, aber nicht unvorbereitet, wie Kreisbrandmeister Dirk Engstenberg als Einsatz- und Übungsleiter vor Ort erklärte. Bereits seit der Bauphase der 180 Kilometer langen ICE-Schnellfahrtstrecke zwischen Köln und Frankfurt probten Einsatzkräfte immer wieder den Ernstfall in verschiedenen Szenarien und auch den verschiedenen Tun-nelanlagen, zu denen der Tunnel Troisdorf (627 Meter), der Siegauentunnel (2.502 Meter), der Ittenbachtunnel (1.145 Meter), der Aegidienbergtunnel (1.240 Meter) sowie der Rottbitzetunnel (990 Meter) gehören. Für 29,2 der rund 180 Bahnkilometer sind im Ernstfall die Feuerwehren im Rhein-Sieg-Kreis zuständig, die gemeinsam anrücken würden. Die Wahl des Übungsortes fiel dieses Mal auf den Rottbitzetunnel.

Auswertung

  • Die „Wellenalarmierung“ der einzelnen Einheiten (ein Alarmierungsstichwort bei unterschiedlichen Zieladressen) hat funktioniert.
  • Der Kräfteansatz ist für die Erstalarmierung ausreichend. Innerhalb einer Stunde können bis zu zehn „Angriffsstaffeln“ mit Langzeitatemschutzgeräten in den Einsatz gebracht werden.
  • Das Angriffsstaffelkonzept 1:5 Einsatzkräfte hat sich bewährt, da ein autarkes Arbeiten mit diesem Kräfteansatz erst ermöglicht wird.
  • Die Eintreffintervalle der jeweils nachrückenden Feuerwehreinheiten garantierten ein Hand in Hand arbeiten.
  • Die Raumordnung an den Rettungsplätzen muss noch mit den Einsatzkomponenten des Rettungsdienstes abgestimmt werden.