Update “Respekt – Bonn/Rhein-Sieg!”

Seit März 2019 plädiert die Kampagne für mehr Respekt im Einsatz

Rhein-Sieg-Kreis. Die tägliche Arbeit mit gutem Gefühl erledigen und dafür den notwendigen Respekt erhalten, ist wohl für jeden Menschen wichtig. „Rücksichtnahme, Achtung und Respekt sind Tugenden, die wir uns alle wünschen. Für unsere Feuerwehrangehörigen sowie alle Einsatzkräfte sind sie unerlässlich, gegenseitiger Respekt erleichtert den Einsatzerfolg“, sagt Dirk Engstenberg, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Rhein-Sieg-Kreis e.V. und legt Wert auf die Wertschätzung eines jeden.

Seit März beteiligt sich der Verband somit an der Kampagne „Respekt – Bonn/Rhein-Sieg!“ und möchte aufmerksam machen auf bisher erlebte respektlose Situationen. „Von denen gibt es leider immer mehr“, bestätigt Engstenberg. Doch ihn ereilten und überraschten in den vergangenen Wochen einige positive Beispiele. Dazu zählt: Bei einem Hochhausbrand in Sankt Augustin halfen zwei starke Männer den Feuerwehrleuten vor Ort die Schläuche in die oberen Stockwerke zu tragen. Aufzüge dürfen im Brandfall nicht genutzt werden. „Diese Unterstützung wird von uns in dieser Form nicht verlangt, aber es zeigt die grundsätzliche Hilfsbereitschaft und den Respekt gegenüber den Einsatzkräften sowie der Gesellschaft.“ Die Respekt-Kampagne soll aufrütteln und zeigen, dass sich die Bürgerinnen und Bürger mit den verschiedenen Situationen beschäftigen und sich mit der Kampagne solidarisieren. Dazu haben sich die Hilfsorganisationen in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis zusammengeschlossen. In der Vergangenheit war es häufig zu negativem Verhalten gegenüber Einsatzkräften gekommen. Polizisten und Ordnungsamtmitarbeiter werden bespuckt, angegriffen und beleidigt. Anordnungen oder Weisungen werden häufig nicht akzeptiert oder einfach nicht beachtet. Immer wieder sind davon Feuerwehrleute, Rettungsdienstmitarbeiter und Notärzte betroffen. Wer schon das Martinshorn eines Notarztwagens oder den Lärm eines Rettungshubschraubers als Ruhestörung empfindet, der sollte sich überlegen, worum es in so einem Einsatz geht. Auch beim Thema Rettungsgasse bilden, sollten alle Bürgerinnen und Bürger nicht im Weg stehen. „Es fängt bei den Kleinigkeiten im Hintergrund an“, sagt Dirk Engstenberg und möchte, dass sich die Bürger vom Kleinkind bis zum Autofahrer mit der Kampagne identifizieren.

Der große Teil der Gesellschaft in der Region Bonn/Rhein-Sieg sieht in Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und den Ordnungsämtern die helfende Hand, den Lebensretter und den Helfer in der Not. Hier liegt aktuell die „schweigende Mehrheit“, die mit der Kampagne unter anderem für ihre Helfer Farbe bekennen soll. Denn Teile der Gesellschaft fühlen sich durch die tägliche, wichtige Arbeit in ihrer persönlichen Freiheit eingeschränkt, und sei es nur, weil ein Umweg wegen einer Unfallsperrung, als eine staatliche oder behördliche Willkür empfunden wird, gegen die man sich wehren muss.

„Ich habe diese Kampagne ins Leben gerufen, um in der gesamten Region mit starken Partnern das Verständnis für den notwendigen Respekt und die erforderliche Anerkennung einzufordern“, sagte Landrat Sebastian Schuster und betonte. „Als Leiter der Kreispolizeibehörde Siegburg und Chef der Kreisverwaltung stehe ich auch dafür ein, dass alle Übergriffe auf unsere Einsatzkräfte zur Anzeige gebracht und strafrechtlich verfolgt werden.“ Damit es aber gar nicht so weit kommen muss, ist die Kampagne hoffentlich weiterhin auf einem guten Weg ins Bewusstsein der Menschen zu dringen. „Mit unseren 19 kommunalen Feuerwehren sowie insgesamt 109 Feuerwehrstandorten leben wir von der Unterstützung der Bürger“, weiß Dirk Engstenberg um die nicht zu unterschätzende Einstellung. Denn: Den Respekt, den die Bürger von ihren Einsatzkräften erhalten möchten, fordern die Wehrleute ebenso ein. Wer also in der kommenden Zeit das Logo der Kampagne sieht, sei es auf einem Einsatzwagen oder im Internet, soll an diesen Appell erinnert werden.